Frauenhäuser sichern statt Beratung verlagern

PresseKarola StangeGleichstellung

"Frauen müssen nachhaltig vor Gewalt geschützt werden - auch in Thüringen", sagt Karola Stange, gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, anlässlich des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November. "Es reicht nicht, lediglich die Beratungsangebote zu verbessern. Frauen brauchen nach wir vor Schutzräume, in die sie vor schlagenden Partnern flüchten können."

Im Koalitionsvertrag sei nichts davon zu lesen, dass die Frauenhäuser in Thüringen gesichert und ausgebaut werden sollen. Hier ruhe sich die neue Regierung auf den bisherigen Kürzungen aus. Es greife zu kurz, aufgrund des Gewaltschutzgesetzes anzuführen, dass schlagende Männer nun der Wohnung verwiesen werden können. "Alle Erfahrungen zeigen, dass Frauen einen Ort brauchen, an den sie sich in einer Gewaltsituation flüchten können", sagt Frau Stange. Viele Frauen könnten nicht darauf warten, dass die Polizei den Gewalttäter eventuell aus der Wohnung verweise, zumal sie dann noch lange nicht sichern sein könnten, dass der Mann auch tatsächlich der Wohnung fern bleibe.

"Es hilft keiner einzigen Frau in einer Gewaltsituation, wenn nun auch noch die Caritas in ihrer Mütterberatung oder ein Familienzentrum Beratung anbietet, dadurch erhält sie keinen unmittelbaren Schutz", sagt die Linksfraktionärin. Gewalt gegen Frauen dürfe nicht mit Familien- und Mütterangelegenheiten vermischt werden. Der Schutz vor Gewalt sollte gesondert gesichert und zur Verfügung gestellt werden. "Das gilt insbesondere für Frauenhäuser, die nicht nur vorhanden, sondern auch erreichbar sein müssen. Und hier gibt es große weiße Flecken in Thüringen", stellt die Gleichstellungspolitikerin fest.

Frau Stange abschließend: "Ich fordere die Landesregierung auf, den Schutz von Frauen zu gewährleisten, Frauenhäuser flächendeckend zur Verfügung zu stellen und ihre Finanzierung bereits ab Jahresbeginn zu sichern. Der verschleppte Haushalt darf nicht zur neuerlichen Existenzgefährdung der Schutzeinrichtungen werden. Dieses alte Trauerspiel muss nun ein Ende haben."