Reform des Pflegesystems: Herausforderungen sind Arbeitsbedingungen und Finanzierung
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für Gleichstellung, Behindertenpolitik und Soziales der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, Karola Stange, nahm am heutigen Dienstag auf Initiative des Paritätischen Landesverbandes Thüringen an einer Tour eines ambulanten Pflegedienstes der Volkssolidarität in Erfurt teil. Anschließend besuchte die Abgeordnete auch die Verwaltungsstelle der Volkssolidarität, um wichtige Innenperspektiven aus dem konkreten Arbeitsalltag eines ambulanten Pflegedienstes zu gewinnen.
Stange dazu: „Der Besuch hat uns wichtige Einblicke in den konkreten Arbeitsalltag gegeben, die wir in unsere parlamentarische Arbeit einfließen lassen. Die zunehmende Arbeitsverdichtung und der steigende Bedarf an Arbeits- und Fachkräften stellen das Personal vor große Herausforderungen. Zusätzlich erschweren langwierige Verwaltungstätigkeiten den Arbeitsalltag nach der ambulanten Pflege.“
Die Linke-Abgeordnete unterstreicht: „Wir setzen uns für bessere Arbeitsbedingungen ein, da diese die Grundlage für eine gute Pflege bilden. Perspektivisch muss endlich das Pflegesystem dahingehend reformiert werden, dass alle Beschäftigten in die Pflegeversicherung einzahlen. So können steigende Beiträge gestoppt werden und sowohl Pflegebedürftige als auch Beschäftigte entlastet werden. Es ist inakzeptabel, dass private Pflegeversicherungen über Rücklagen von mehr als 49 Milliarden Euro verfügen, obwohl sie nur über 9 Mio. Versicherte verfügen, während die gesetzlichen nur 5,6 Milliarden haben, obwohl sie 73,5 Millionen Menschen versichern. Das Zwei-Klassen-System in der Pflege hat die aktuellen Missstände verursacht.“