Zur Bertelsmann-Studie über Armut von Alleinerziehenden

Karola Stange

Zur aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung, die erneut auf die hohe Zahl von Alleinerziehenden und armen Familien in Deutschland hinweist, erklärt Karola Stange, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecherin: „Auch wenn die Lage der Alleinerziehenden in Thüringen besser ist als im bundesweiten Durchschnitt, stellt sich anhand der Zahlen die Frage nach dem Handeln der Bundespolitik: Immer mehr Kinder kommen ohne Frühstück zur Schule, können nicht an Klassenfahrten teilnehmen, haben keine ausreichenden Lernmittel und können mit ihren Eltern keinen Urlaub machen. Während für die Anschaffung von Rüstungsgütern über Nacht Milliarden bereitgestellt werden, hat es die Bundesregierung bislang nicht geschafft, ihr groß angekündigtes und dringend benötigtes Projekt der Kindergrundsicherung umzusetzen. Das Gezerre um eine armutsfeste soziale Grundsicherung für Kinder ist eine politische Bankrotterklärung der Ampel in Berlin.“

Stange weiter: „Auch die CDU in Thüringen setzt leider andere Prioritäten: Gemeinsam mit der AfD hat sie die Grunderwerbssteuer gesenkt. Dadurch verzichtet das Land auf 30 Millionen Euro zugunsten von Eigenheimbesitzern und Unternehmen, während gleichzeitig das dritte beitragsfreie Kindergartenjahr, das ebenfalls 30 Millionen Euro kosten würde, als unfinanzierbar abgelehnt wird. Wir als Linke setzen uns konsequent für die Entlastung von Familien ein und fordern andere politische Akteure auf, ebenfalls in diese Richtung zu arbeiten. Zahlreiche Studien, wie die aktuelle Bertelsmann-Studie, sowie unsere Alltagserfahrungen zeigen, dass dies dringend und notwendig ist.“