Chance für ticketfreien Nahverkehr jetzt nutzen

Katja Maurer

„Wenn der Bund seine Ankündigung tatsächlich umsetzt und für drei Monate die Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) für monatlich 9 EUR ermöglicht, muss Erfurt diese Chance nutzen, um das Projekt - ticketfreier ÖPNV - zu testen“, fordert die Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Erfurter Stadtrat, Katja Maurer.

Auf diese Forderung hat sich DIE LINKE während ihrer Klausur am Wochenende verständigt.

Bereits seit Jahren beschäftigt sich DIE LINKE mit dem Projekt „ticketfreier ÖPNV“ in Erfurt. Dazu wurde gemeinsam mit der Fachhochschule Erfurt ein Konzept erstellt.

Die Erprobung ist bisher am fehlenden Geld und auch an den Bedenken der Verkehrsbetriebe gescheitert. Jetzt wäre zumindest das Geld für eine solche Erprobung da. Der verbleibende Anteil von 9 EUR pro Fahrgast Monat wären in Summe ca. 400.000 EUR, die für einen ticketfreien Nahverkehr noch fehlen würden.

„Dies erscheint zwar viel Geld zu sein, aber im Interesse der Stärkung des ÖPNV und der Reduzierung des individuellen PKW-Verkehrs in der Stadt, wäre dies gut angelegtes Geld. Ich gehe davon aus, dass einige Erfurterinnen und Erfurter beim ÖPNV bleiben und langfristig auf das Auto verzichten werden. Die EVAG hätte damit Kunden gewonnen, die sie an Corona verloren haben.“, ist Katja Maurer überzeugt. Ca. 80 Prozent aller PKW-Fahrten sind kürzer als 10 km. Da wäre der ticketfreie ÖPNV für Viele eine Alternative

Zudem ständen auch noch die Mittel für das Sozialticket, 100.000 EUR pro Monat, zur Verfügung. Schließlich würde der gesamte Verwaltungsaufwand für die Erhebung der 9 EUR pro Monat und Ticket entfallen.

„Damit wird deutlich: für relativ wenig Geld könnte Erfurt endlich einen wichtigen Beitrag für die Verkehrswende leisten“, ist Katja Maurer überzeugt.

Ob das Projekt auf den gesamten Tarifverband Mittelthüringen anzuwenden ist, müsste geprüft werden.

„DIE LINKE wird sich mit dem Vorschlag an die anderen demokratischen Fraktionen im Stadtrat, die Stadtverwaltung und die EVAG wenden und um Zustimmung werben“, so die Linkspolitikerin abschließend.