Erfurter Stadtrat vergibt Chance für den nächsten Schritt in Richtung Professionalisierung der Seniorenarbeit in Erfurt

In seiner Sitzung vom 14.12. hat der Erfurter Stadtrat den Antrag der Fraktion DIE LINKE. Zur Schaffung eines hauptamtlichen Seniorenbeauftragten für die Stadt Erfurt abgelehnt. Die Chance mit einem Seniorenbeauftragten viel zur Unterstützung der ehrenamtlichen Tätigkeit von Senioren in Erfurt beizutragen, ist damit vorerst vergeben worden.

 

 

In der Stadt Erfurt werde Seniorenarbeit bislang vollständig über Ehrenämter geleistet. Hier zeigten die Aktivisten ein hervorragendes Engagement, welches Anerkennung. Achtung und Dank verdiene. Stange weiter: "Die Aufgaben werden in den nächsten Jahren einen Umfang annehmen und von einer derartigen Vielfalt gekennzeichnet sein, dass die damit verbundenen Verpflichtungen und Tätigkeiten zu einer tatsächlichen Überforderung des Ehrenamtes führen dürften. Die gemeinsame und aufeinander abgestimmte Arbeit von Haupt- und Ehrenamt hätte die zu lösenden Aufgaben und Probleme bewältigen können und endlich klargestellt, dass Senioren keine Bittsteller sondern mit anderen sozialen Gruppen gleichberechtigt sind." so Stadträtin Karola Stange.

 

 

Enttäuscht sind die AntragsstellerInnen darüber, dass de facto keine inhaltliche Diskussionen um die Wichtigkeit eines Beauftragten für Senioren, sondern, vor allem seitens CDU und Freier Wähler, einzig und allein hinsichtlich der Konsequenzen in Richtung des zu beschließenden Haushaltes geführt wurden.

 

 

Der Stadtrat der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt hat sich in der Vergangenheit mit dem Thema der Seniorenarbeit wiederholt befasst. Die Fraktion DIE LINKE führte in diesem Zusammenhang eine Anhörung durch. Zu dieser waren VertreterInnen aus sechs Städten der Bundesländer Thüringen, Sachsen, Bayern und Niedersachsen geladen, und zwar aus Hannover, Weimar, Leipzig,  Erlangen  und Chemnitz. Das Ergebnis der Anhörung war eindeutig: Andere, vergleichbare, aber auch kleinere Städte gestalten ihre Seniorenarbeit wenigstens zum Teil über ein Hauptamt, teilweise gibt es Aufgabenüberschneidungen im Beauftragtenwesen. Die Erfolge können sich sehen lassen und die Vorträge waren teilweise beeindruckend.  

 

 

Die Fraktion DIE LINKE im Erfurter Stadtrat sieht trotz der Ablehnung ihres Antrages das Thema eines hauptamtlichen Seniorenbeauftragten keinesfalls als erledigt an und hofft nun auf das Seniorenmitbestimmungsgesetz der Landesregierung, in dem städtische Seniorenbeauftragte eine wesentliche Rolle spielen müssten.