Förderung der Medienkompetenz als unverzichtbare Schlüsselqualifikation

Antrag der Fraktion DIE LINKE - Drucksache 5/1465 - Entschließung zu dem Gesetzentwurf der Landesregierung - Drucksache 5/1385 - Thüringer Gesetz zu dem Vierzehnten Rundfunkänderungsstaatsvertrag

Antrag der Fraktion DIE LINKE - Drucksache 5/1465 - Entschließung zu dem Gesetzentwurf der Landesregierung - Drucksache 5/1385 - Thüringer Gesetz zu dem Vierzehnten Rundfunkänderungsstaatsvertrag


1. Der Landtag stellt fest: Medienkompetenz ist eine unverzichtbare Schlüsselqualifikation in der lnformationsgesellschaft. Sie befähigt dazu, Wissen und Informationen aus einer Vielzahl vorhandener Quellen zu entnehmen, einzuordnen und zu bewerten.


2. Die Landesregierung wird gebeten, bis zum Jahresende 2010 ein Konzept für die weitere Stärkung der Medienkompetenz in Thüringen zu erarbeiten und in den Ausschüssen für Justiz, Bundes- und Europaangelegenheiten und im Ausschuss für Bildung, Wissenschaft und Kultur vorzustellen. Das Konzept soll u. a. Auskunft geben über

- die generelle Entwicklung des Faches "Medienkunde" an Thüringer Schulen (Evaluation) und ggf. eine Weiterentwicklung der Unterrichtsinhalte und Ausdehnung auf weitere Jahrgangsstufen mit dem Ziel der Vermittlung von Medienkompetenz in allen relevanten Altersbereichen,

- die medienpädagogische Begleitung in außerschulischen Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Erwachsenen- und Familienbildung,

- medienpädagogische Projekte und

- die entsprechende Aus-, Fort- und Weiterbildung von Erzieherinnen und Erziehern sowie Lehrkräften.


Begründung:


Zeitgemäßer Jugendmedienschutz kann über technische Barrieren und Kennzeichnungen nur noch unzureichend gewährleistet werden. Indem die technische Steuerungsfähigkeit des Schutzes vor jugendgefährdenden Inhalten in Medien abnimmt, steigt der Bedarf nach Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen, aber auch bei Eltern und Pädagogen. Medienkompetenz ist eine unverzichtbare Qualifikation, um Inhalte, die in vielfältigster Form veröffentlicht werden, einordnen und Verantwortung für das eigene Medienhandeln übernehmen zu können.


Thüringen braucht eine gezielte Medienkompetenz-Strategie, in der verschiedene Initiativen zusammengeführt werden. Dazu ist eine Planung erforderlich, die den personellen, infrastrukturellen und finanziellen Rahmen absteckt.

Medienkompetenz muss in geeigneter Weise und in hoher Qualität in Schulen aller Schulformen im Land vermittelt werden. Die Fähigkeit Medieninhalte einschätzen zu können, stellt in der Wissens- und lnformationsgesellschaft eine unverzichtbare Schlüsselqualifikation dar.

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