Verbindliche Hygienevorschriften in Thüringer Krankenhäusern

Zum Antrag der Fraktion DIE LINKE - Drucksache 5/1530 -

Zum Antrag der Fraktion DIE LINKE - Drucksache 5/1530 -


Danke, Frau Präsidentin. Werte Abgeordnete, stellen Sie sich folgende Situation vor und, ich denke, jeder von Ihnen hat in den letzten Wochen leider Gelegenheit gehabt, dies sich auch vorstellen zu können:

Eine rüstige Rentnerin, ein rüstiger Rentner stürzt u.a. aufgrund der Witterungsverhältnisse und bricht sich den Oberschenkelhals. Der oder sie kommt ins Krankenhaus, wird mit dem Bruch gut versorgt, alles scheint in Ordnung zu sein. Und dann? Und dann passiert das, was man eigentlich niemandem wünscht, es kommt zu einer Infektion und gut zwei Wochen später verstirbt der Patient. Die deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene schätzt ein, dass jährlich 40.000 Patienten in Deutschland an einer Krankenhausinfektion mit gefährlichen Keimen sterben. Eine Zahl, die uns sicher alle alarmiert.


DIE LINKE legt heute mit unserem Antrag, der ja auch schon seit mehreren Monaten vor uns hergeschoben wird, noch einmal den Finger in die sogenannte Wunde und will sich dafür stark machen, dass eine Hygieneverordnung, die es ja bis heute in Thüringen nicht gibt, auf den Weg gebracht wird. Was könnten wir damit bezwecken? Wir würden damit erstens die Prävention durch den Einsatz von Hygieneärzten, Hygienebeauftragten und Fachkräften ermöglichen und zweitens natürlich auch eine regelmäßige Beratung durch diese Fachleute in den stationären Bereichen sicherstellen. Da es - und das wissen sicher auch die meisten hier im Hause - momentan nicht genügend ausgebildete Hygienefachkräfte gibt, muss es also unbedingt Regelungen geben, die einen kompletten Umbau auch in der Ausbildung mit sich einher führen. Dass wir mit unserem Antrag nicht so verkehrt liegen, das hat auch Pressemeldungen zufolge in Berlin schon Wellen geschlagen, so vermuten wir, denn die Große Koalition bereitet im Moment einen Gesetzentwurf vor, den wollen wir gern mit unserem Antrag unterstützen im Interesse der Patientinnen und Patienten. Danke schön.


(Beifall DIE LINKE)


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