Bessere Aufklärung über Chancen des Mammographie-Screenings notwendig

Auf Antrag der Fraktion DIE LINKE beschäftigte sich heute der Gleichstellungsausschuss des Thüringer Landtags mit dem Mammographie-Screening-Programm, das mit einiger Verzögerung nun in ganz Thüringen anläuft. Während das Programm bundesweit bereits im Jahr 2005 startete, ist in Thüringen jetzt erst die flächendeckende Versorgung gesichert. "Wahrscheinlich bedeutet das für einen Teil der jährlich 1.600 neu an Brustkrebs erkrankenden Frauen in Thüringen einen deutlichen Zeitverlust", sagt Karola Stange, gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag.

"Zeit ist der wichtigste Parameter bei der Bekämpfung von Krebs", betont die Abgeordnete. So sei es auch sehr zu begrüßen, dass dank des Screenings die Aufklärungsrate für ganz kleine Tumore von 7 auf 20 Prozent und für Tumore bis 10 Millimeter von 14 auf 31 Prozent gestiegen ist. "Da nun die Strukturen stehen, müssen sie aber auch noch bekannter gemacht werden", fordert Stange.

Bislang hätten sich in der südöstlichen Hälfte Thüringens, in der die Untersuchungen bereits durchgeführt wurden, 58 Prozent der 50- bis 69-jährigen Frauen an dem Screening beteiligt. Das liege deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von rund 70 Prozent. Dabei sei Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen und für viele sei das Ende tödlich. Natürlich könne man die Frauen nicht zwingen, an der Untersuchung teilzunehmen. "Wenn aber die Aufklärung über Brustkrebs und über die Chancen des Mammographie-Screenings verbessert wird, beteiligen sich wahrscheinlich auch mehr Frauen daran", ist sich Karola Stange sicher. "Jedes Flugblatt, das eine Frau von der Wichtigkeit der Untersuchung überzeugt, ist gut investiertes Geld."