DIE LINKE fordert mehr Engagement der Landesregierung für inklusive Bildung in Thüringen

„Die Landesregierung steht bei der Umsetzung der UN-Konvention für Menschen mit Behinderungen, die seit zwei Jahren in der Bundesrepublik verbindlich ist, auf der Bremse. Inklusive Bildung findet in Thüringen kaum statt“, kritisiert Karola Stange, Sprecherin für Gleichstellungspolitik der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag.

Die UN-Konvention gehe von einem inklusiven Bildungssystem auf allen Ebenen aus und habe das Ziel des lebenslangen Lernens vor Augen. Sie fordert, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt mit anderen in der Gemeinschaft Zugang zu einem inklusiven, hochwertigen und unentgeltlichen Unterricht an Grundschulen und weiterführenden Schulen haben, dass Menschen mit Behinderungen innerhalb des allgemeinen Bildungssystems die notwendige Unterstützung erfahren, um die erforderlichen Bildungsziele zu erreichen.
Die Linksfraktion wird mit einem Antrag für die kommende Landtagssitzung eine Berichterstattung der Landesregierung einfordern, in der dargelegt wird, wie die Bestimmungen der UN-Konvention in Thüringen bis Ende 2011 umgesetzt werden sollen.
„Des Weiteren soll uns die Landesregierung ihre Konzepte vorstellen, wie Erzieherinnen und Erzieher sowie die Lehrkräfte an Kindertagesstätten, Schulen und Förderschulen im Rahmen der Aus- und Fortbildung verstärkt ihre Kompetenzen für einen inklusiven Unterricht erhöhen können“, informiert Frau Stange.
Der inklusive Unterricht werde mit Pro und Kontra in der Öffentlichkeit, aber auch bei den Betroffenen diskutiert: „Wir sind uns bewusst, dass es ein langer Weg ist, bis tatsächlich allen Kindern und Jugendlichen das inklusive lebenslange Lernen ermöglicht werden kann. Für die notwendigen Rahmenbedingungen muss allerdings schon jetzt gesorgt werden. Das heißt, barrierefreie Kitas, Schulen, Berufsschulen und Universitäten werden benötigt. Es braucht hoch motivierter, gut ausgebildeter Fachkräfte“, fordert Karola Stange.