DIE LINKE kritisiert lückenhafte Information zur Situation der Hebammenarbeit

Als „äußerst lückenhaft und nicht zufriedenstellend“, bezeichnet die Gleichstellungspolitikerin der Fraktion DIE LINKE, Karola Stange, Antworten der Landesregierung auf eine Großen Anfrage zur Situation der Hebammenarbeit in Thüringen.

Viele Fragen seien offen geblieben, da wohl statistische Angaben fehlten oder die Krankenhausstatistik aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Aussagen zuließ.Unbefriedigend sei z.B. die Antwort der Landesregierung bezüglich der Geburten mit Komplikationen. „Es kann nicht sein, dass dazu nur Zahlen bis zum Jahr 2004 vorliegen“, kritisiert Frau Stange. Die LINKE will dies im Sozialausschuss thematisieren.

Auffällig ist bei den relativ konstanten Geburten in den letzten Jahren (ca. 16.000) der Anteil der Geburten per Kaiserschnitt, der mittlerweile bei 26 Prozent aller Geburten in Thüringen liegt und in den letzten Jahren gestiegen ist. „Hinterfragen werden wir die Verweildauerreduzierung nach der Entbindung im Krankenhaus nach einem Kaiserschnitt“, informiert die Abgeordnete der LINKEN. So sank die durchschnittliche Verweildauer zum Beispiel im Sophien- und Hufeland Klinikum Weimar nach Kaiserschnitt um die Hälfte, nämlich von 7 Tagen im Jahr 2004 auf 3,5 Tage im Jahr 2008. 

Verwundert zeigt sich Frau Stange auch, dass in den Landkreisen Nordhausen, Saalfeld-Rudolstadt, Sömmerda und Schmalkalden-Meinigen sowie den kreisfreien Städten Eisenach und Suhl keine Familienhebammen tätig sind. „Wir werden nachfragen, ob diese Landkreise und kreisfreien Städte tatsächlich keine Probleme bei der Förderung von Gesunderhaltung von Mutter und Kind haben. Schließlich ist es wichtig, dass die psychosoziale, medizinische Beratung und Betreuung von Risikogruppen durch die aufsuchende Tätigkeit der Familienhebammen in ganz Thüringen sichergestellt wird“, so Frau Stange abschließend.