Frauen, die in der DDR geschieden wurden, haben Recht auf Anerkennung ihrer Lebensleistung

Angesichts der heute in Leipzig vor der Nikolaikirche stattfindenden Demonstration von in der DDR geschiedenen Frauen erklärt Karola Stange, Sprecherin für Gleichstellungspolitik der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag:

„Viele Frauen, die in der DDR geschieden wurden und lange Hausfrauen waren, müssen heute als Rentnerinnen in Armut leben, weil sie nur eine geringe Altersversorgung bekommen. Sie haben keinen Anspruch auf einen Versorgungsausgleich. Und das, obwohl das Ende der DDR nun mehr als 20 Jahre zurückliegt“, kritisiert die Abgeordnete.
Der Politik sei das Problem lange bekannt. So habe DIE LINKE auf Bundes- und Landesebene immer wieder Anträge in die Parlamente eingebracht, um diese Lücke zu schließen und für mehr Rentengerechtigkeit zu sorgen. „Passiert ist leider nichts“, resümiert Frau Stange. Im Bundestag seien im vergangenen Monat alle von der LINKEN eingebrachten Anträge abgelehnt worden.
Von sozialer Verantwortung sei das Abstimmverhalten zahlreicher Abgeordneter, insbesondere aus Erfurt, weit entfernt: „Weder Antje Tillmann von der CDU, auch nicht Carsten Schneider und Steffen Lemme von der SPD, schon gar nicht Patrick Kurth von der FDP sind ihrer Verantwortung gerecht geworden“, so die Linksfraktionärin weiter. Auch die Grünen-Abgeordnete Katrin Göring-Eckardt habe durch ihre Stimmenthaltung nicht zur Unterstützung der DDR-geschiedenen Frauen beigetragen.
Man könne den Eindruck gewinnen, dass fast alle Fraktionen ganz bewusst die Lösung des Problems hinauszögern – sind doch die Betroffenen bereits heute in einem hohen Alter. „Wir prüfen eine Bundesratsinitiative zur Klärung der Angelegenheit“, kündigt Karola Stange abschließend an.