Karola Stange: Hebammen endlich absichern!

„Die LINKE unterstützt die Forderungen der Hebammen nach Sicherung ihres Berufsstandes, die sie morgen zum internationalen Tag der Hebammen wieder auf die Straße tragen“, sagt Karola Stange, gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag.

„Es kann nicht sein, dass einer der ältesten Frauenberufe der Welt durch Beibehaltung der veralteten Reichsversicherungsordnung, der extrem erhöhten Berufshaftpflichtbeiträge und aufgrund der stagnierenden Honorare weiterhin in seiner Existenz bedroht bleibt“, so die Abgeordnete weiter. Mittlerweile habe auch der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen, GKV, bestätigt, dass ein dringender Handlungsbedarf bestehe. Frau Stange verweist auf die Sendung WISO vom 7. März, in der ein internes Schreiben der GKV zitiert wurde, wonach die geburtshilfliche Versorgung der Versicherten in Deutschland nicht mehr gewährleistet sei.

„Dieser drohende Hebammenmangel steuert auf eine Notlage zu, wenn es nicht endlich zu substantiellen Änderungen kommt“, betont Stange und prognostiziert: „Wenn die Hebammen von ihrem Beruf nicht mehr leben können, werden ihn immer mehr aufgeben müssen.“ Von 7,50 Euro Stundenlohn und 1.200 Euro Netto im Monat lasse sich bei den hohen Nebenkosten nicht leben. Pro Hausbesuch erhalte eine Hebamme lediglich 27 Euro, nötig wären 70 Euro, damit nach Abzug aller Nebenkosten 35 Euro übrig blieben.

„Wir fordern Politik und Krankenkassen auf, diesen Missstand endlich zu beseitigen und Hebammen angemessen zu bezahlen“, sagt die LINKE Politikerin. Auch müssten endlich Schwangerschaft und Mutterschaft über das SGB V geregelt werden und nicht mehr in einer Reichsversicherungsordnung, dessen gesellschaftliche Grundlage längst untergegangen sei. Ohne nachhaltige Änderungen sei nicht nur der Beruf der Freien Hebamme gefährdet, sondern es könne auch bei der Geburtshilfe im Krankenhaus Engpässe geben. „Wenn Ärzte immer mehr Geld fordern und Unsummen in die Pharmaindustrie fließen, muss es möglich sein, Hebammen angemessen zu bezahlen“, erklärt Karola Stange abschließend.