Landesregierung setzt Männerförderung fort

"Wieder einmal hat die Landesregierung eine Chance verpasst, ihre schlechte Frauen-Männer-Balance in der Leitungsebene zu korrigieren und eine Frau als Abteilungsleiterin einzusetzen", kritisiert Karola Stange, Gleichstellungspolitikerin der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag. "Anstatt eine kompetente, qualifizierte Frau als Abteilungsleiterin für ‚Arbeitsmarkt und berufliche Bildung' in das Wirtschaftsministerium zu berufen, wurde die männliche Führungsriege der Landesregierung mit dem Jenaer Soziologieprofessor Michael Behr ergänzt."

Die im Koalitionsvertrag fest geschriebene deutliche Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen habe sich einmal mehr als bloßes Lippenbekenntnis erwiesen. Während es schon bei den Staatssekretären eine 90-prozentige Männerquote gab und lediglich eine Frau auf diesen Posten berufen wurde, verzichte die Landesregierung sehenden Auges auf Kenntnisse und Erfahrungen einer weiblichen Führungskraft. *Offensichtlich hat auch Wirtschaftsminister Machnig nicht verstanden, dass eine weibliche Sicht auf die Bereiche Arbeitsmarkt und berufliche Bildung die eigene Politik zukunftsfähiger machen würde“, kritisiert Karola Stange.

Die gleiche Geschlechterblindheit zeichne sich bei der Besetzung des Generationenbeauftragten ab, für die der ehemalige Abgeordnete Michael Panse vorgesehen zu sein scheint. *Ich würde es sehr bedauern, wenn die Landesregierung auch an dieser Stelle ihren Koalitionsvertrag ignorieren würde und sich nicht der Kenntnisse und Fähigkeiten einer profilierten Frau versichern würde“, sagt Karola Stange. DIE LINKE fordert die Landesregierung auf, endlich mit der tradierten Männerförderung Schluss zu machen und nicht länger auf die fachlichen Kompetenzen weiblichen Führungspersonals zu verzichten.