Linksfraktion empört über Meinung von CDU-Senioren zu Kindertagesstätten

Angesichts der Kritik der Senioren-Union an Kindertagesstätten in  Wohngebieten aufgrund „unzumutbarer Lärmbelästigung“ erklärt Karola Stange, Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE: „ Es ist ein Skandal, wenn Geräusche spielender Kinder mit Industrielärm gleichgesetzt werden.“

Entsprechende Äußerungen aus dem Bundesvorstand der CDU-Seniorenorganisation seien nur die Folge einer Gesellschaft, die an Kinder nicht mehr gewöhnt sei, so Stange weiter. Man grenze Kinder bewusst aus, anstatt ihnen die Möglichkeit zu geben, inmitten der Gesellschaft aufzuwachsen. „Das überrascht mich um so mehr, da ja gerade die CDU immer wieder das Bild der Heile-Welt-Familie mit Vater, Mutter und Kind propagiert“, muss sich die Linksfraktionärin wundern.
Natürlich hätten auch ältere Menschen ein Recht auf Ruhe und Erholung. „Doch wo bleibt die gegenseitige Wertschätzung?“, fragt die Abgeordnete. Spielende Kinder pauschal als Lärmbelästigung darzustellen, sei weit von einem toleranten Miteinander entfernt. „Sollen wir Kindertagesstätten nur noch am Stadtrand und weit entfernt von der Wohnbebauung zulassen“, wendet sich die Linksfraktionärin, die zugleich Erfurter Stadträtin ist, an die Adresse der Christlich Demokratischen Union.
Die von der Seniorenorganisation aufgeworfene Frage nach der Verfassungswidrigkeit des neuen Bundesimmissionsschutzgesetzes zeige wieder einmal nur die Doppelzüngigkeit der CDU: „Kinderfreundlichkeit ja und auf jeden Fall, aber doch nicht bei mir um die Ecke – das kann kein Ansatz für familienfreundliche Politik sein“, unterstreicht Frau Stange.