Rentenlücken für zur DDR-Zeit geschiedene Frauen müssen endlich geschlossen werden
Ihre volle Unterstützung und Solidarität für die morgen in Leipzig vor der Nikolaikirche stattfindende Demonstration des Vereins der in der DDR geschiedenen Frauen e.V. erklärt die gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, Karola Stange, und kündigt gleichzeitig eine parlamentarische Initiative ihrer Fraktion an.
"Es ist allerhöchste Zeit, dass die Bundesregierung die Lücken des Rentenüberleitungsrechts schließt und eine Regelung für die ca. 100.000 Betroffenen, in den neuen Bundesländern - genaue Zahlen für Thüringen sind nicht bekannt - auf den Weg bringt", betont Frau Stange und unterstreicht ihren Respekt vor dem Kampf der überwiegend älteren Frauen, die nicht nachlassen, ihre Rechte auch 20 Jahre nach der Einheit von der verantwortlichen Politik einzufordern.
Die hier betroffenen Frauen hätten sich meist zurückgenommen, zugunsten der Karriere ihrer Männer auf eine Berufstätigkeit verzichtet und sich um die Erziehung der Kinder gekümmert. "Heute müssen sie als Rentnerinnen in Armut leben, weil sie eine sehr geringe Altersvorsorge bekommen. Der Politik ist diese Problematik seit vielen Jahren bekannt, nur Lösungen wurden weder im Bund noch mit Druck des Landes auf den Weg gebracht", kritisiert die Gleichstellungspolitikerin.
Frau Stange fordert die Thüringer Landesregierung auf, sich im Bundesrat konsequent und unverzüglich für eine rasche Regelung zur Schließung dieser Rentenlücken einzusetzen. "Die Zeit der Lippenbekenntnisse ist lange vorbei, die Betroffenen haben ein Anrecht darauf, dass sie eine Lösung zu ihren Gunsten noch erleben."
DIE LINKE. Fraktion wird in der nächsten Sitzung des Gleichstellungsausschusses im Thüringer Landtag eine entsprechende Positionierung der Landesregierung verlangen.