Zum Tag der Deutschen Einheit

Karola Stange

„Während der turbulenten Zeit des Umbruchs in den Jahren 1989 und 1990 haben die Menschen in Ostdeutschland erstaunliche Kraftanstrengungen unternommen, um eine neue Ära einzuläuten und die Teilung Deutschlands zu überwinden. Sie stellten sich den Herausforderungen des Transformationsprozesses mit Entschlossenheit und großem persönlichem Einsatz. Bis heute kämpfen viele Ostdeutsche weiterhin für Gleichberechtigung und dafür, dass ihre Lebensleistung und ihr Beitrag angemessen anerkannt werden“, unterstreicht Karola Stange, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag und sozialpolitische Sprecherin.

„Es bleibt festzustellen, dass das Land in den letzten 33 Jahren weder sozial noch ökonomisch und in vielen Bereichen auch nicht sozio-kulturell zusammen gewachsen ist. Trotz der historischen Wiedervereinigung Deutschlands gibt es nach wie vor eine deutliche Benachteiligung Ostdeutschlands. Daher bleibt es eine drängende Aufgabe, diese Unterschiede weiter abzubauen und ein wirklich vereintes Deutschland zu schaffen, in dem jeder Bürgerin und jeder Bürger gleiche Chancen und Perspektiven hat“, erklärt Stange.

Menschen in den neuen Bundesländern verdienen rund 20 Prozent weniger als in den alten Bundesländern. Die deutlich geringeren Einkommen und damit verbundenen niedrigeren Sparvermögen in den neuen Bundesländern führten dazu, dass Preissteigerungen für lebensnotwendige Güter wie Lebensmittel, Energie und Heizung, Ostdeutsche besonders hart treffen. „Dumpinglöhne, die vor allem in Ostdeutschland gezahlt werden, führen dann wiederum zu einer deutlichen Benachteiligung bei der Rente“, konstatiert die LINKE-Abgeordnete.

„Besorgniserregend ist auch die Tatsache, dass eine steigende Zahl von Rentnerinnen und Rentnern über das Renteneintrittsalter hinaus arbeiten müssen, weil sie auf das zusätzliche Geld angewiesen sind, und diese Zahl erhöht sich weiter. In den letzten 10 Jahren ist in Thüringen die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in der Altersgruppe der ab 65-Jährigen um mehr als das Dreifache angestiegen“, gibt Stange zu bedenken.