Fahrscheinfreier Nahverkehr für Schülerinnen und Schüler hat Priorität

Karola Stange

Über den von der EVAG vorgelegten Bericht zur fahrscheinlosen Beförderung von Schülerinnen und Schülern muss diskutiert werden. "Wenn man in der Stadt sauberere Luft und weniger Verkehrsunfälle möchte, kommt man an der Reduzierung des Individualverkehrs nicht vorbei. Wer für eine deutliche Entspannung zwischen allen VerkehrsteilnehmerInnen ist und einem Verkehrskollaps entgegenwirken will, darf sich nicht von Zahlen erschrecken lassen", so Frau Stange in einer ersten Reaktion auf den Pressebericht.

Als LINKE wissen wir, dass es ein langer Prozess des Umdenkens ist, den eigenen PKW auch mal stehen zu lassen. Dieser kann nur zusammen mit der Bevölkerung in kritischer Auseinandersetzung gegangen werden. Der erste Schritt dazu muss folgerichtig die fahrscheinfreie Beförderung der Schülerinnen und Schüler sein. Zumal es für Auszubildende mit dem Thüringer Azubiticket bereits eine Möglichkeit gibt, in ganz Thüringen günstig unterwegs zu sein.

"Wer will, dass Kinder und Jugendliche aus allen sozialen Schichten am Stadtleben teilnehmen können, muss es ihnen auch ermöglichen. Die Ängste, dass sofort massiv mehr Straßenbahnzüge und Personal benötigt werden sehe ich als Drohgebärde. Auch wenn wir ab dem Schuljahr 2019/20 die fahrscheinfreie Lösung hinbekämen würde diese nicht sofort von allen genutzt", so Frau Stange abschließend.

Mit dieser Forderung stehen ich und meine Fraktion nicht alleine. Genauso hat sich dazu Falko Stolp, Leiter Gemeinschaftsschule am Roten Berg geäußert und auch der Erfurter Professor Marcel Helbig forderte massiv den fahrscheinfreien Nahverkehr für SchülerInnen.