Fehlende Toiletten weiterhin Thema im Sozialausschuss

Karola Stange

Bereits seit dem 1. Januar sind die barrierefreien Toiletten auf dem Rathausparkplatz und in der Bahnhofstraße geschlossen. Schon im März 2017 stellte ich dazu eine im Sozialausschuss an die Stadtverwaltung eine Anfrage. Eine richtige Auskunft hierzu bekam ich nicht. Lediglich die Aussage, dass der Werbevertrag, indem die Toiletten Vertragsbestandteil waren, ausgelaufen ist und es an einem Betreiber fehle.
Im letzten Sozialausschuss, am vergangenen Mittwoch, waren die öffentlichen Toiletten dann wieder auf der Tagesordnung.
Verwundert konnte ich hier erfahren, dass der Stadtverwaltung Erfurt bereits seit 2015 das Problem bekannt ist. Sogar eine Arbeitsgruppe zu dem Thema Toiletten hatte sich gebildet. Leider kam diese aber zu dem Ergebnis, dass es öffentliche Toiletten aus dem städtischen Haushalt nicht finanzierbar sind.
Rein wirtschaftlich mag das verständlich sein. Aus Sicht einer barrierefreien Stadt allerdings weniger. Die Stadtverwaltung muss die Problematik noch einmal unter dem Gesichtspunkt eines selbstbestimmten Lebens aller Menschen in Erfurt. Sei es, weil sie Erfurt als Touristinnen und Touristen besuchen oder weil sie eine Veranstaltung im öffentlichen Raum durchführen wollen.
Glücklicherweise gibt es noch weitere barrierefreien Toiletten. Einige gehören der Stadt (z.B. auf dem Petersberg) bzw. städtischen Unternehmen (z.B. Domplatzparkhaus). Viele weitere sind in Hotels oder Restaurants verortet. Leicht zu finden sind sie aber alle nicht.
Die bestehende Arbeitsgruppe sollte als Zwischenschritt vor dem Ausbau des stadteigenen Toilettenangebots Konzepte erarbeiten und umsetzen, wie die bestehenden barrierefreien Toiletten im öffentlichen und im privaten Sektor für darauf angewiesenen Menschen besser gefunden werden können.