Fraktion Die Linke. vor Ort im Ortsteil Herrenberg - Begehung zeigt: „Am Herrenberg muss etwas passieren!“

Auf Einladung des Ortsteilrates besuchte die Fraktion DIE LINKE. im Stadtrat Erfurt am Montag den Ortsteil Herrenberg. Auf einem ausgedehnten Rundgang, an dem neben den Stadträten der LINKEN auch Bürger des Stadtteiles und Vertreter des Ortsteilrates teilnahmen, führte Ortsteilbürgermeister Jürgen Czentarra zu Beginn durch die strukturellen "Problemzonen" am Herrenberg: das ehemalige Stadtteilzentrum, die frühere Bibliothek am Kammweg und den seit Monaten ebenso leerstehenden Jugendklub "Urne".

 

In der anschließenden öffentlichen Fraktionssitzung wurden die Eindrücke und Informationen bilanziert.

 

 

Die Fraktionsmitglieder, der Ortsteilrat sowie interessierte Bürger stimmten nach intensiver Diskussion darin überein, dass feste soziale Kommunikationspunkte innerhalb eines 8 000 Einwohner zählenden Ortsteils schlichtweg unverzichtbar sind, und dass dringend die Einwohner des Stadtteils und der Stadtrat gemeinsam für neue Lösungen initiativ werden. Positiv beurteilten die Fraktionsmitglieder die Initiative zur Ausgestaltung eines sozialen Zentrums im ehemaligen Jugendklub, wie sie von den Vertretern eines eigens hierfür gegründeten Vereins vorgestellt wurde.

 

 

In der Frage, wie schnell und nachhaltig und mit welchen finanziellen Mitteln zu handeln ist, gab es freilich noch viel Unklarheit. Stadträte und Ortsteilbürgermeister kritisierten die Kürzungspolitik, mit der Bund und Land die Kommunen seit Jahren traktieren. Doch obwohl das kommunale Geld kaum für das nötigste reicht, müssen Wege gesucht werden. Am Ende der Diskussion konnte Fraktionsvorsitzender André Blechschmidt immerhin feststellen, dass hierfür bereits erste Gedanken formuliert wurden, so der von Karola Stange eingebrachte Vorschlag, nach dem bereits auch in anderen Städten bewährten Wächterprinzip tätig zu werden. „Das Grundprinzip der Wächterhäuser ist relativ einfach: Gebäudeerhalt durch Nutzung. Die Nutzung des jeweiligen Hauses verhindert Vandalismus und grenzt Witterungsschäden ein, da sie von den Nutzern schnell entdeckt und behoben werden", erläuterte Stange. Gute inhaltliche Konzepte und tragfähige vertragliche Bindungen könnten eine solche Lösung nach Meinung etlicher Anwesender möglich machen. André Blechschmidt fasste zusammen: „Die Fraktion DIE LINKE im Stadtrat wird der Entwicklung der Infrastruktur in den Neubaugebieten in den nächsten Wochen verstärkte Aufmerksamkeit widmen und Vorschläge zur Verbesserung der Situation unterbreiten bzw. die Arbeit vor Ort unterstützen.“