Frauengesundheit in den Fokus nehmen

Anlässlich des Internationalen Tages der Frauengesundheit am 28. Mai erklärt Karola Stange, sozial- und gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag: „Der Internationale Tag der Frauengesundheit ist ein zu wenig beachteter Aktionstag, denn noch immer ist unser Gesundheitssystem von einem männlichen Blick geprägt.“

Stange weiter: „Wir brauchen mehr Forschung zur gesundheitlichen Lage von Frauen, die auch das persönliche Lebensumfeld detailliert in den Blick nimmt. Das Mittel der Wahl dafür ist ein Frauengesundheitsbericht für Thüringen. Mit der Corona-Pandemie zeigt sich zudem, dass den gesundheitlichen Auswirkungen sogenannter Frauenberufe mehr Beachtung zukommen muss. Die Kolleginnen in der Pflege sind einem besonderen Risiko ausgesetzt, sich mit dem Virus zu infizieren. Wir brauchen deshalb dringend eine Anerkennung der Langzeitfolgen einer Covid19-Infektion als Berufskrankheit für alle Menschen, die in der Pflege arbeiten, um die sozialen Folgen einer Erkrankung abzufedern.“

Mit den Diskussionen um die Corona-Pandemie und die Nebenwirkungen von Impfungen wurde ins öffentliche Bewusstsein gerückt, dass es zu wenig Forschung zu geschlechtsspezifischen Reaktionen auf Medikamente gibt. Stange kommentiert: „Wissenschaftler*innen beklagen seit Jahren eine schlechte Datenlage zur Reaktion von Frauen auf Medikamente und Impfstoffe. Aber auch in der Diagnostik von somatischen und psychischen Erkrankungen spielen Geschlechterklischees eine Rolle und können zu Fehldiagnosen führen. Um dem entgegenzuwirken, braucht es detaillierte Erkenntnisse über die Bedingungen, die sich positiv und negativ auf die Gesundheit von Frauen auswirken und Aufklärung, die an diese lokalen Verhältnisse anknüpft. Neben der Berichterstattung auf Bundesebene sollte daher auch in Thüringen ein Frauengesundheitsbericht auf den Weg gebracht werden, um mögliche Mängel aufzudecken und Perspektiven für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung für Frauen im Freistaat zu entwickeln.“