Leichte Sprache statt Behördendeutsch

Karola Stange

"Für die Stadtratssitzung am nächsten Mittwoch, den 27.06.2018 haben wir einen Antrag dazu eingebracht. Wir wollen damit erreichen, dass alle Menschen, die Bescheide der Stadtverwaltung Erfurt erhalten, diese auch verstehen. Leichte Sprache kann hierbei eine Hilfe sein." so Karola Stange, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Stadtrat Erfurt.

So soll in der Stadtverwaltung Erfurt schrittweise die Leichte Sprache eingeführt nach und nach alle Bescheide, die die Stadtverwaltung Erfurt erlässt, in Leichter Sprache erstellt werden. Jedem Bescheid soll eine Erklärung des Bescheides in Leichter Sprache beigefügt werden, Paragrafen sollen auf einem gesonderten Dokument aufgezeigt werden, um den Antragsteller nicht zu verwirren.

Bei Leichter Sprache handelt es sich um  vereinfachtes Deutsch, für das klare Regeln definiert sind. Einige Zielgruppen Leichter Sprache sind neben Menschen mit Lernschwierigkeiten, funktionalen Analphabeten,  ältere Menschen, Menschen mit beginnender  Demenz und auch Menschen mit geringen Deutschkenntnissen.

"Laut einer Studie der Universität Hamburg brauchen allein etwa 7,5 Millionen erwachsene Menschen mit Deutsch als Muttersprache Hilfe beim Lesen und Verstehen von Texten" führt Karola Stange aus. "Und hat mittlerweile auch im Bundesbehindertengleichstellungsgesetz eine gesetzliche Grundlage gefunden."

Karola Stange führt weiterhin aus: "Die Einführung Leichter Sprache bietet viele verschiedene Vorteile, Informationen werden leicht verständlich und auch transparent. Allen Bürgerinnen und Bürgern kommen diese Vorteile zu Gute, unabhängig von eventuellen Einschränkungen. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung werden dadurch entlastet, schließlich müssen sie weniger Dinge erklären und können sich so auf ihre Arbeit konzentrieren."