Nach dem Skandal um die Schulspeisung in Erfurt müssen andere Schlussfolgerungen gezogen werden.

"Sicherheitskonzepte und Koch-Olympiaden sind das Eine, Eigenversorgung das Andere", so Karola Stange mit Anspielung auf den Schulessenskandal in Erfurt und anderswo. Im Nachgang zum Thüringer Tag der Schulverpflegung fielen ihr da einige Ideen ein: Im Landkreis Sonneberg stehe die sogenannte selbstkochende Einrichtung noch hoch im Kurs. "Warum bei uns nicht? In Erfurt und auch an vielen anderen Orten Thüringens wurden Schulküchen abgeschafft, andernorts teilweise sogar ausgebaut, um mehrere Schulen, ja sogar Anwohner zu versorgen", meint Stange und fährt fort:: "Wir müssen, was die Verpflegung unserer Kinder an den Schulen und Kindergärten betrifft, einfach umdenken", so die Stadträtin. Selbstkochende Einrichtungen müssten installiert werden, appelliert sie. Stange: "Somit verwenden wir einerseits einheimische Lebensmittel und Produkte und schaffen darüber hinaus auf diesem Gebiet noch regionale Wirtschaftskreisläufe!"

Nach Meinung von Karola Stange könnten die knapp 7000 Erfurter Schulkinder locker über wieder eingerichtete Schulküchen versorgt werden - und Arbeitsplätze würden gleich mit geschaffen werden, führt sie aus. Nach Frau Stanges Auffassung hätte sich nach den aktuellen Erkrankungen der Kinder die immer wieder zu bestimmten Zeitpunkten im Erfurter Stadtrat aufflammende Frage der finanziellen Essensstütze erübrigt. "Qualitativ hochwertiges Essen für etwa jeden zweiten Schüler gibt es aber nicht zum Nulltarif. Jeder weiß das." Und deshalb sei die Fortführung des 50-Cent-Zuschusses im noch zu beschließenden Erfurter Haushalt ein Gebot der Stunde, erklärt die Stadträtin abschließend.