Sinnlose Gefahrengebiete in Erfurt

Jens Haase | Martina Renner

„Den Erfurter „Anger“ als „gefährlichen Ort“ einzustufen, ist lediglich Kosmetik und keine Antwort auf reale Unsicherheiten“. Damit kommentierte Martina Renner, MdB und Direktkandidatin DIE LINKE im Wahlkreis 193, entsprechende Überlegungen der Landespolizeiinspektion Erfurt, mit denen auf dem „Anger“ verdachtsunabhängige Kontrollen und Identitätsfeststellungen durchgeführt werden könnten. Die jetzt ins Spiel gebrachte Maßnahme impliziere zunächst die Verdrängung scheinbar unliebsamer Personen aus dem öffentlichen Raum. „Sollten auch Personen dabei sein, von denen tatsächlich eine Gefahr ausgeht, ziehen sich diese doch an andere Orte zurück, die dann wieder außerhalb des Fokus der Polizei liegen. Es findet also nur eine Verlagerung aber keine Lösung statt.“ Stattdessen brauche es eine personelle und organisatorische Stärkung der Polizei, um eine regelmäßige Bestreifung an Orten mit einer hohen Konzentration an Straftaten sicher zu stellen. Der LINKE Stadtrat und Streetworker Jens Haase ergänzte: „Am Tag muss keine Bürgerin und kein Bürger Angst haben, über den „Anger“ zu laufen. In der Nacht ist die Polizei zuständig für Ordnung und Sicherheit zu sorgen. Es ist ihre ordnungspolitische Aufgabe. Aus meiner Sicht und Erfahrung als Streetworker kann die Polizei das Problem unkompliziert auflösen. Es würde vollkommen ausreichen, wenn zwei Polizeibeamte abends und nachts regelmäßig eine kleine Wanderung durch die Innenstadt machen würden".