„Stadt des Friedens“ demnächst auch auf Kriegschauplätzen in der Welt?

Karola Stange LINKE. Landtagsabgeordnete und Direktkandidatin zur Bundestagswahl im Wahlkreis 193 sieht das friedenspolitische Außenbild Erfurts in Gefahr. 

"Ich bin verwundert über die wenig kritischen Reaktionen die es auf die freudigen Berichte zur feierlichen Indienststellung der Korvette Erfurt gibt." sagt Karola Stange zu beginn dieser Woche. Immerhin wird aus ihrer Sicht damit zementiert, dass der Name unserer Stadt demnächst in den Kriegen dieser Welt eine Rolle spielt und Erfurt damit zu trauriger Berühmtheit gelangen könnte. 

Die Erfurter LINKE. hält das für die falsche Außenwerbung für unsere Stadt. Immerhin ist ein Großteil der bundesweiten Bevölkerung gegen Kriegseinsätze, so auch in Erfurt, wie könne man da als Stadt so unverantwortlich handeln. 

Nicht nur DIE LINKE. sondern auch Teile der SPD und Bündnis ‘90 die Grünen haben seinerzeit gegen die Namenspatenschaft gestimmt, erinnert sich Stange. Heute wie damals fordert sie endlich dem Titel „Erfurt Stadt des Friedens“ gerecht zu werden und praktische Friedenspolitik in Erfurt zu machen. Es reiche nicht diesen wie ein Schild vor sich her zu tragen, wenn es einem gerade in den Kram passe. 

„Nun will ich nur hoffen“ so Karola Stange, dass der Erfurter Oberbürgermeister nicht an der feierlichen Indienststellung in dieser Woche teilnimmt. 

„Ich hätte mir vom Oberbürgermeister gewünscht, dass er alles daran setzt dafür zu sorgen, dass die Namenspatenschaft nicht zustande kommt, nach Möglichkeit abbricht bzw. dass er diese nicht noch weiter unterstützt." so Karola Stange. 

„Leider ist deutsche Außenpolitik oft auch Kriegspolitik, die Auslandseinsätze der Bundeswehr sind nichts anderes als Krieg der von deutschem Boden aus geführt wird. Unter diesem Gesichtspunkt freut es mich recht wenig wenn ein Schiff mit dem Namen meiner Heimatstadt an den Kriegen dieser Welt beteiligt sein wird.“ so Stange.