Verkehrsentwicklungsplan Innenstadt - Erfreulicher Fortschritt mit weiterem Handlungsbedarf

Als wichtigen und mutigen Schritt in die richtige Richtung bezeichnete Dr. Reinhard Duddek, Ausschussmitglied für Bauen und Verkehr (Fraktion DIE LINKE) den aktuellen Entwurf des Verkehrsentwicklungsplanes für die Erfurter Innenstadt. Konsequent werde die Entwicklung zu einer autofreien Innenstadt vorangetrieben, in der Fußgänger und Familien Vorrang vor dem motorisierten Verkehr haben. "Ich hoffe auf eine schnelle Umsetzung und bin sicher, dass Erfurt damit bundesweit eine Vorreiterfunktion einnehmen wird", so Duddek weiter.

 

 

Allerdings habe der Plan aus der Sicht seines Ratskollegen und Verkehrsexperten der Fraktion, Matthias Plhak, einen schweren Geburtsfehler: "Wenn die gesamte Innenstadt den Menschen Vorrang vor den Fahrzeugen einräumt, muss das auch für einen Neubau der Rathausbrücke gelten" so Plhak. Er kritisierte, dass Verkehrsplanumsetzung und Rathausbrückenneubau als getrennte Verfahren in der Stadtverwaltung umgesetzt werden. "Die aktuelle Planung sieht eine Brücke vor, die nach wie vor als Einflugschneise für den motorisierten Verkehr in Richtung Rathaus dienen könnte", kommentiert Plhak den Sachverhalt. Planung und Wettbewerb für die Brücke würden aus einer Zeit stammen, in der man von dem vorliegenden Verkehrsentwicklungsplan kaum geträumt habe. "Eine neue Brücke hat der aktuellen Situation zu entsprechen", so Plhak weiter. Begehbarkeit vor Befahrbarkeit - das müsse das Ziel bei der aktualisierten Brückenplanung sein, meint Plhak und kündigte er einen entsprechenden Änderungsantrag für die Ratssitzung am kommenden Mittwoch an.